… und plötzlich war es da – das Foltergerfängnis in Syrien …

So schlimm ist Assads Folter-Fabrik – titelte die BZ Berlin

Ich kann mich nicht gegen den Eindruck erwehren, dass dieser Beitrag eine gravierende Ähnlichkeit mit dem Auffinden von vermeintlichen Giftgas im Irak hat. Damals wurden auch Bilder vorgelegt, die angeblich beweisen sollten, wie gefährlich Saddam Hussein ist und um wie viel gefährlicher er mit einem Arsenal an Giftgas wäre …

Vergessen wird bei dem Bericht über die sogenannte Folter-Fabrik die Analogien zu Abu UnknownGhraib aufzuzeigen – einem amerikanischen Folter-Gefängnis, indem Iraker von US-amerikanischen Soldaten gefoltert wurden. Aber das scheint okay zu sein: Ist bzw. war ja für eine „gute Sache“. Und wieder einmal kommen diese Informationen zu einer Zeit, in der diese optimal ins Konzept der Handelnden prison_20031024passt. Die deutsche Bevölkerung zieht nicht so recht mit – im Kampf gegen das Böse (Baschar al Assad) und da müssen dann Fakten her. Die Quellen aus denen Informationen aus Syrien kommen, sind in der Regel mehr als zweifelhaft. Auffällig ist dabei, dass sie primär der kriegsführenden Koalition der „Guten“ in die Hände spielt, sich ausnahmslos gegen Assad und auch gegen Russland richten.

Honi soit qui mal y pense (Ein Schelm, der Böses dabei denkt).

Auch die Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt wirft bei mir Fragen auf: Der Bürgerkrieg in Syrien zieht sich schon über Jahre hinweg. Und erst jetzt, als der Krieg in Syrien ins Stocken gerät – diese Meldung! Seit 2011 dauert dieser unsägliche Bürgerkrieg nunmehr an. Ziel ist es – so die Politiker – den Tyrannen Assad zu stürzen. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkenn, was in Wirklichkeit dahinter steckt: Der Nahe Osten soll durch diese – durch Teile der NATO mitgetragene – Intervention weiter geschwächt und somit destabilisiert werden. Aussagen, dass das ein geplantes Ziel (vor allem der Amerikaner) ist, gibt es im Internet einige. Und bei der Beurteilung solcher Interventionen und deren Analyse ist es immer hilfreich, die Frage nach dem „cui bono“ zu stellen. Dann finden sich die Lösungen – quasi wie von selbst. Vorrangige Interessen dort haben nur Russland und die USA – ggf. noch die Türkei. Die USA haben eine Heidenangst vor einer Koalition zwischen dem Iran, Syrien und Russland: Das soll um jeden Preis verhindert wertornadoden! Und Deutschland macht in der Koalition der Willigen nur zu gerne mit. Gibt man sich doch so nach außen als ein wichtiger Akteur auf der politischen Weltbühne.

Vergessen wir aber dabei nicht, dass sowohl der Krieg gegen den Irak – als auch das Eingreifen in Syrien nicht von der UN mit einem Mandat versehen wurde.